Südafrika ist die größte Edelmetallquelle weltweit. Drei Viertel der gesamten Platinvorkommen der Erde befinden sich im Land am Kap. Noch dominanter ist Südafrika beim Gold. Ein Drittel des gesamten Goldes, das jemals gefördert wurde, stammt aus südafrikanischen Minen – und wurde allein in den letzten zwei Jahrhunderten abgebaut.

Doch trotz der aktuellen Höchstpreise profitiert das Land kaum vom Reichtum in seinen Böden. In früheren Zeiten hatten die britischen Kolonialherren die satten Gewinne eingestrichen. Die alten Verbindungen zeigen sich noch heute – bei den Diamanten. Der Besitz von Rohdiamanten ist am Kap bis dato verboten, die wertvollen Steine werden traditionell nach London verkauft und dort an die Diamantenschleifer veräußert. Und die ertragreichsten Minen des weltgrößten Diamantenkonzerns De Beers, immerhin ein südafrikanisches Unternehmen, liegen im Nachbarland Botsuana.

Währenddessen sinken bei Gold und Platin die Gewinne, allen Rekordpreisen zum Trotz. Der Grund: Soziale Unruhen, hervorgerufen vor allem durch die schlechten Arbeitsbedingungen in den Minen. Die Streiks wiederum erhöhen die Kosten. Doch die steigen beim Gold ohnehin. Denn das Edelmetall ist fast nur noch in tieferen Lagen zu finden, das erhöht die Förderkosten.

Bei den Diamanten zeichnet sich zumindest im Nachbarland eine Wende ab: De Beers will ab 2013 seine Rohdiamanten aus Botsuana direkt von der dortigen Hauptstadt Gaborone verkaufen. Zehn Prozent der geförderten Diamanten darf die Regierung dann in Eigenregie veräußern. Südafrika wird sich das Modell genau anschauen.

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