Seit dem 18. Jahrhundert wird der Goldpreis in London festgelegt. Zum ersten Mal geschah dies im September 1919. Es trafen sich die wichtigsten Goldhändler in der Rothschild-Bank, um den Goldpreis festzulegen. Der Original-Fachbegriff lautet „London Goldfixing“. Dieser Brauch gilt bis heute. Jeden Nachmittag um 15.00 Uhr, wenn in den USA die Börsen öffnen, findet seit 1968 dieses Treffen statt. Ebenfalls gültig bis in die Gegenwart sind die beiden wichtigsten Größen, die maßgeblich Einfluss auf den Goldpreis nehmen: der Ölpreis und der US-Dollar-Kurs. Letzterer ist die Währung, in der Gold gehandelt wird.
Einflussreiche Faktoren für die Goldpreis-Entwicklung
Seit langer Zeit schon gilt Gold als die krisensicherste Anlagemöglichkeit. Im Rückblick lässt sich feststellen, dass politische und wirtschaftliche Ereignisse immer wieder Einfluss auf die Entwicklung des Goldpreises hatten, das ist bis in die Gegenwart so geblieben. Wenn die Menschen Angst vor einer Inflation haben, hat das Auswirkungen auf den Goldpreis. Anlagen, die wenig und manchmal sogar immer weniger Rendite bringen, schlagen Anleger in die Flucht Richtung Stabilität – neben anderen Geldanlagen verspricht diese vor allem Gold. Ein Beispiel dafür sind die wirtschaftspolitischen Auswirkungen der Iran-Krise vor knapp vierzig Jahren, die zeitgleich mit dem Einmarsch der Sowjets in Afghanistan stattfand. Damals erreichte der Goldpreis einen Höchststand, der für sehr lange Zeit anhielt.
Die Spaltung des Goldkurses
Seit 1968, dem Jahr, in dem das tägliche „London Goldfixing“ begann, gibt es ein zweigliedriges Goldpreis-System. Ein Goldpreis war festgelegt, der andere konnte sich auf dem Markt frei entwickeln. Fünf Jahre später, also 1973, änderte sich dann die Situation erheblich, weil in den USA der private Besitz von Gold wieder erlaubt wurde. Nach und nach geschah dies auch in anderen Ländern, wie zum Beispiel in China. Diese Veränderungen hatten über die Jahre einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Goldpreises, von politischen Ereignissen einmal abgesehen. Als der Goldpreis vor zehn Jahren die Grenze von 1.000 US-Dollar erreichte und sogar überschritt, bekam der Goldhandel eine eigene Währungseinheit pro Unze für den Rohstoffhandel.