Investition in Gold: Goldbarren versus Goldmünzen
Eine Investition in Gold bietet Sicherheit und Werterhalt, vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Instabilität. Das gilt sowohl für Goldbarren als auch Goldmünzen. Bei der Überlegung, welche der beiden lohnenswerter sind, kommt es wesentlich auf Preisstruktur und Flexibilität an. Auch den Wiederverkauf gilt es zu berücksichtigen.
Grundlagen zu Goldbarren und Goldmünzen
Bei einer Investition in Gold ist eine klare Entscheidung für eine konkrete Anlageform sinnvoll. Wenn Sie sich für Goldmünzen interessieren, können Sie geprägte Stücke in Form von Feingold erwerben. Sie werden oftmals von offiziellen und damit staatlichen Prägestätten hergestellt. Zu den besonders bekannten Goldmünzen gehören unter anderem der beliebte Krügerrand, die Münzen Wiener Philharmoniker und die kanadische Anlagemünze Maple Leaf.
Goldbarren hingegen erhalten Sie in einer standardisierten Stückform, deren Größen und damit Gewicht variieren. Sie können eine Investition bereits in kleinste Feingoldbarren ab einem Gewicht von einem Gramm tätigen, aber auch große Goldbarren erhalten, die mehrere Kilogramm wiegen. Die Fertigung wird von Herstellern vorgenommen, die über eine Zulassung und damit verbundene Zertifizierung verfügen. Die Barren selbst weisen in der Regel Angaben zu ihrem Gewicht und dem jeweiligen Feingehalt auf. Auch das Herstellerlogo ist angegeben.
Sowohl Goldbarren als auch Goldmünzen stellen einen realen Sachwert dar, der weltweit anerkannt wird. Damit verfügen Sie bei einer Investition auch in wirtschaftlich problematischen Zeiten stets über einen sicheren Wert, dem auch eine Inflation nichts anhaben kann.
Die Relevanz der Preisstruktur
Wenn Sie eine Investition planen, ist für Sie eine genaue Kenntnis der Preisstruktur hilfreich. Der jeweils aktuelle sogenannte Goldspotpreis ist die wichtigste Orientierungsbasis für den Kaufpreis, der für Goldbarren aufgerufen wird. Hinzu kommt der als Spread bezeichnete Aufschlag. Sie können davon ausgehen, dass der Aufschlag bei Goldbarren geringer ist als bei Goldmünzen. Das gilt umso mehr bei Barren, die ein höheres Gewicht haben. Je größer ein Barren, desto geringer der Prägeaufwand. Diese Effizienz macht sich am geringeren Aufschlag bemerkbar.
Der Aufschlag auf Goldmünzen ist deutlich höher. Ursache hierfür ist üblicherweise die aufwendigere Prägung, aber auch der Sammlerwert, der mit den verschiedenen Anlagemünzen verbunden ist. Gerade eine Investition in Sammlermünzen oder auch in eine limitierte Auflage kann für Sie mit nennenswert höheren Kosten verbunden sein.
Bei einem späteren Wiederverkauf ist der Rücknahmepreis von Standardbarren mit dem von Anlagemünzen vergleichbar. Ausnahmen bilden meist Goldmünzen, die einen speziellen Sammlerwert haben.
Liquidität als zentraler Faktor
Neben der Investition selbst spielt meist auch die Liquidität bei Goldanlagen eine wichtige Rolle. Insbesondere Goldmünzen zeichnen sich hierbei durch ein hohes Maß an Flexibilität aus, denn hier ist ein Wiederverkauf schnell möglich. Gerade in Form kleiner Stückelungen haben Sie eine besonders einfache und unkomplizierte Option, bei Bedarf Goldmünzen zu verkaufen, ohne sich von Ihrem gesamten Goldbesitz trennen zu müssen.
Der Kauf von Goldbarren kann sich vor allem dann lohnen, wenn Sie eine höhere Investition planen. Hier ist jedoch ein schneller Verkauf in einer eventuellen Notlage meist weniger schnell umzusetzen. Auch die üblichen Echtheitsprüfungen für Goldbarren vor einem Verkauf nehmen Zeit in Anspruch.
Sicherheit und die Bedeutung der Lagerung
Jede Investition in Gold ist mit einer sorgfältigen Planung der sicheren Lagerung verbunden. Goldbarren können äußerst platzsparend gelagert werden, lassen sich jedoch vor dem Hintergrund potenzieller Diebstähle schwerer versichern, falls sie eine Lagerung in Ihren privaten Räumen planen. Weitaus mehr Sicherheit bietet demnach ein Tresor oder ein Schließfach bei der Bank. Auch Versicherungsdienstleister bieten häufig die Option, Edelmetalle zu lagern. Dies erhöht allerdings auch die Höhe der Versicherungspolice deutlich.
Goldmünzen sind aufgrund ihrer geringen Größe leichter zu lagern, sollten aber dennoch sicher untergebracht werden, nicht zuletzt bei einem höheren Wert. Darüber hinaus sollten Sie beim Kauf von Münzen immer auf die absolute Vertrauenswürdigkeit und Seriosität von Händlern achten. Je kleiner die Münzen und auch die Barren, desto größer ist die Fälschungsgefahr.
Steuerfragen und rechtliche Aspekte
Bei einer Investition in Deutschland sind Sie von der Mehrwertsteuer befreit, sofern es sich bei Ihrer Investition um Anlagegold handelt. Sie profitieren davon sowohl bei Goldbarren als auch bei Goldmünzen. Die Voraussetzung ist jedoch, dass die Barren einen Feingehalt von mindestens 995 Tausendstel aufweisen und Münzen 900 Tausendstel.
Sollten Sie Ihr Gold nach einiger Zeit wieder verkaufen wollen, ist die Spekulationsfrist zu berücksichtigen. Wenn Sie Ihre Goldbarren oder Goldmünzen mindestens 12 Monate halten, müssen Sie bei einem privaten Verkauf keine Steuern entrichten. Ein lückenloser Nachweis aller Kaufbelege wird in jedem Fall empfohlen.



