Gold gilt seit Jahrhunderten als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. Doch wie hat sich sein Wert in den letzten Jahrzehnten tatsächlich entwickelt? Ein Blick auf den Goldpreis heute im Vergleich zu vor 10 und 20 Jahren zeigt spannende Entwicklungen – und erklärt zudem, warum der Goldpreis binnen weniger Jahre einen Rekord nach dem anderen bricht.

Goldpreis vor 20 Jahren: Der Anfang eines langen Aufstiegs

Wenn Sie den Goldpreis im Jahr 2005 unter die Lupe nehmen, wird vor allem eines deutlich: Mit einem Wert von weniger als 500 US-Dollar pro Feinunze liegt er weit unter den Zahlen, die heute zu sehen sind. Damals galt Gold noch nicht als so heiß begehrt wie in den darauffolgenden Krisenjahren. Die Inflation war vergleichsweise moderat, weshalb viele Anleger in erster Linie in Aktien und Immobilien investierten. Hinzu kommt, dass die Finanzmärkte sich insgesamt in einer sehr ruhigen Phase befanden. Etwaige Situationen führen unweigerlich zu einer gewissen Diversifizierung im Bereich der Anlagen, wobei Edelmetalle zwar eine Rolle spielen, aber keinen übergeordneten Posten einnehmen.

Doch die Rahmenbedingungen änderten sich schnell: Mit der globalen Finanzkrise ab dem Jahr 2007 gewann Gold deutlich sichtbar und signifikant an Popularität. Die Nachfrage stieg, weil Investoren primär sichere Anlagen suchten und die Notenbanken weltweit lockere Geldpolitiken einleiteten. In nur fünf Jahren verdoppelte sich der Kurs derart, dass der Goldpreis im Jahr 2011 erstmals die Marke von 1.800 US-Dollar überschritt. Exemplarisch hierfür sind das Handeln der US-Notenbank sowie der Europäischen Zentralbank. Beide beschlossen unabhängig voneinander, die Märkte mit Liquidität zu fluten. Dies führte bei vielen Anlegern zu Inflationsängsten, weshalb die Nachfrage nach alternativen Anlagen drastisch stieg.

Auf den Rekord folgte die Korrektur

Nur wenige Jahre später war der Aufschwung zunächst verpufft. So lag der Goldpreis Anfang 2015 nur noch knapp oberhalb der 1.000-US-Dollar-Marke. Grund für den Rückgang waren unter anderem steigende US-Zinsen, eine Erholung der Weltwirtschaft und ein stärkerer US-Dollar. Trotzdem blieb Gold für viele Anleger attraktiv. Die geopolitische Lage, schwankende Aktienmärkte und nicht zuletzt die steigende Nachfrage des asiatischen Marktes sorgten für eine gewisse Stabilität.

Grundsätzlich lässt sich diesbezüglich festhalten, dass der Goldpreis schon immer in gewisser Weise volatil war, wenngleich er – in größeren Zeiträumen betrachtet – einen Zuwachs verzeichnet. Der Rückgang war also keine Rückkehr zu früheren Tiefstständen, sondern eher eine Phase der Konsolidierung nach dem enormen Anstieg der Vorjahre.

Darum ist der Rückblick für Anleger wichtig

Der Blick auf den Goldpreis von heute im historischen Kontext zeigt, wie stark makroökonomische und politische Ereignisse auf Edelmetalle wirken. Wer Gold langfristig betrachtet, erkennt zwei Dinge: Erstens, dass kurzfristige Schwankungen nicht ungewöhnlich sind. Zweitens, dass der übergeordnete Trend seit zwei Jahrzehnten klar nach oben weist.

Wer 2005 investierte, konnte seinen Einsatz bis heute vervielfachen – obwohl es zwischenzeitlich zu Rückschlägen kam. Dennoch zeigt sich unter dem Strich ein klares Muster, wenn der Goldpreis über die letzten 20 Jahre als Ganzes betrachtet wird: In Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit, geopolitischer Spannungen oder hoher Inflation gewinnt Gold überproportional an Wert. Die Jahre 2008 bis 2011 sind ein Paradebeispiel und auch die aktuelle Zeit lässt sich diesbezüglich vergleichen. Hinzu kommt, dass der asiatische Markt immer mehr an Gewichtung gewinnt. Je stärker die Wirtschaft Asiens wird, desto größer wird auch der Bedarf an Edelmetallen.

Für Anleger bedeutet das: Historische Vergleiche zeigen eindeutig, dass der Goldpreis mit wenigen Ausnahmen weiter steigt. Infolge geopolitischer Verschiebungen und politischer Konflikte ist aktuell auch nicht davon auszugehen, dass der Bedarf zeitnah abnehmen könnte. Insofern muss zwingend davon ausgegangen werden, dass der Goldpreis – obwohl er aktuell einen leichten Seitwärtstrend erlebt – auch künftig weiter steigen wird. Wer diese Zyklen versteht, kann strategischer investieren und das Edelmetall Gold zu einem essenziellen Bestandteil seines Anlageportfolios machen und langfristig profitieren.

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