Die Nachfrage nach Gold boomt, der Goldpreis steigt. Aber was hoch steigt, kann auch wieder fallen. Gold hat zwar den Ruf eines stabilen Vermögenswerts, ist aber nicht immun gegen Preisschwankungen. So stellt sich die Frage, ob der aktuelle Goldpreis nachhaltig ist, oder ein Zeichen, rechtzeitig zu verkaufen. Was Sie über weitere mögliche Entwicklungen wissen sollten, erfahren Sie in folgendem Überblick.

Neue Höchststände für den Goldpreis in den Jahren 2024 und 2025

Bereits im Jahr 2024 verzeichnete der Goldpreis einen bemerkenswerten Anstieg. Lag der Preis zu Jahresbeginn noch bei 2.062 US-Dollar pro Feinunze, waren es am Ende des Jahres bereits 2.606 US-Dollar. Ende Oktober erreichte der Preis mit 2.787 US-Dollar. Seinen Höchststand für 2024. Das ergibt für das Jahr einen Durchschnitt von 2.388 US-Dollar je Feinunze. Der kontinuierliche Anstieg geht 2025 weiter. Im April 2025 überschritt der Goldpreis zum ersten Mal 3.500 US-Dollar pro Feinunze – ein neues Allzeithoch. Seitdem ist der Preis etwas gefallen, bewegt sich aber weiterhin auf hohem Niveau.

Wie sehen die Prognosen für den Goldpreis aus?

Für den Rest des Jahres 2025 wird ein weiterer Anstieg des Goldpreises erwartet. Die Meinungen gehen auseinander, wie hoch dieser ausfallen könnte. Die höchsten Prognosen liegen bei 4.000 US-Dollar pro Feinunze gegen Jahresende. Doch ob diese Rekordmarke tatsächlich erreicht wird, ist fraglich. Gold als Anlageoption konkurriert stets mit weiteren Anlageformen. Denn Gold gilt zwar als sicher, erzielt aber keine Rendite. Ein Gewinn lässt sich nur über einen höheren Preis beim Verkauf erzielen. Wenn der Aktienmarkt wieder attraktiver wird, verkaufen Anleger ihr Gold. Sie sind daran interessiert, in Anlageformen mit Rendite zu investieren. Als Folge sinkt der Preis des Edelmetalls wieder.

Welche Faktoren lassen den Goldpreis weiter steigen?

Es gibt viele Faktoren, die einen Einfluss auf den Goldpreis ausüben. Vier der wichtigsten sind: Zinssätze, Inflation, geopolitische Risiken und Goldankäufe durch die Zentralbanken. Wenn Zinsen weltweit sinken, wird Gold für Anleger interessanter. Dadurch steigt der Goldpreis. Voraussichtlich werden 2025 wirtschaftlich einflussreiche Länder wie China oder die USA Zinsen senken. Die Inflation wirkt sich ebenfalls auf den Preis des Edelmetalls aus. Es gilt als Inflationsschutz. Bei steigender Inflation lässt sich meist eine höhere Goldnachfrage beobachten. Gold ist auch begehrt, wenn es zu geopolitischen Unwägbarkeiten kommt. Das ist derzeit der Fall. Militärische Auseinandersetzungen, die volatile Wirtschaftspolitik der USA und die Auswirkungen der Klimakrise schüren Unsicherheit. Nicht zuletzt kaufen viele Zentralbanken Gold. Die stetige Nachfrage nach dem Edelmetall stützt den Goldpreis.

Welche Risiken sind 2025 für Goldanleger zu erwarten?

Auch wenn viele Experten ein weiteres Ansteigen des Goldpreises erwarten: Eine 100%ige Garantie ist das nicht. Es kann zu kurzzeitigen Einbrüchen kommen oder sogar zu einem längerfristigen Rückgang. Mehrere Gründe sind hierfür denkbar. Es ist möglich, dass sich die Weltwirtschaft schneller stabilisiert als erwartet. In diesem Fall werden Aktien aufgrund ihrer Rendite attraktiver als Gold. Dann verkaufen Anleger das Edelmetall und der Goldpreis sinkt. Die Zentralbanken könnten ähnlich reagieren und die Nachfrage nach Gold noch weiter senken. Nicht zuletzt lassen sich Zinsentwicklung und Inflation in den einzelnen Ländern lediglich abschätzen. Unvorhergesehene Ereignisse könnten zu einer Anhebung des Zinssatzes führen. Ähnlich unkalkulierbar ist die Inflationsentwicklung. Insbesondere die Energie- und Nahrungsmittelpreise sind immer wieder von Preisschüben betroffen.

In Gold investieren: Wann sollten Sie verkaufen?

Ein drastischer Einbruch des Goldpreises ist aktuell nicht zu erwarten. Er bleibt voraussichtlich stabil und zeigt Tendenz nach oben. Kleinere Schwankungen sind normal. Mittelfristig ist ein Plateau zu erwarten. Um einen guten Verkaufszeitpunkt herauszufinden, müssen Sie das politische und marktwirtschaftliche Geschehen im Auge behalten. Vor allem die unberechenbare US-amerikanische Wirtschaftspolitik wird noch längere Zeit für Turbulenzen sorgen. Wenn sich die Lage stabilisiert und andere Anleger beginnen, sich für andere Anlageformen zu interessieren, ist es an der Zeit, Gold zu verkaufen. Das gilt jedenfalls für Goldbestände, die Sie nicht langfristig als sichere Anlage behalten möchten.

Signale für den Goldverkauf: Goldpreis und persönliche Faktoren

Die Prognose für den Goldpreis ist nur ein Faktor bei der Verkaufsentscheidung. Wenn Sie überlegen, ob Sie Ihr Gold oder einen Teil Ihrer Goldbestände verkaufen sollten, spielen weitere Faktoren eine Rolle – vor allem persönliche. Sie haben Ihre eigenen finanziellen Ziele. Bisweilen ist es für diese sinnvoll, Gold zu verkaufen, auch wenn der Goldpreis andere Signale sendet. Eine sorgfältige Abwägung der Marktentwicklung und Ihrer eigenen finanziellen Pläne ist für die richtige Entscheidung wichtig.

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